• 1879

    Gründung des Ursulinenklosters und einer katholischen Mädchenschule in Frankfurt/M.

    Mitte Dezember 1875 traf in Frankfurt am Main ein preußischer Erlass ein, demzufolge u.a. die katholischen Schulen ihre Pforten schließen mussten. Es war die Zeit des Kulturkampfes; aber wie so oft erreichten auch hier Zwangsmaßnahmen das Gegenteil dessen, was man gewollt hatte: Es entstand bald eine genuin katholische Mädchenschule, darüber hinaus ein Kloster – Die Ursulinen in Frankfurt. Nur wenige Jahre später erfolgten ähnliche Gründungen in Königstein und Geisenheim.

    Lange Jahre hindurch hatten Schwestern von der Gemeinschaft der Englischen Fräulein eine Höhere Mädchenschule in Frankfurt geleitet. Der Erlass zwang sie jedoch dazu, ihre Tätigkeit im Sommer 1876 aufzugeben. Sie hinterließen eine angesehen Schule mit 100 Zöglingen und jungen weltlichen Lehrerinnen. Auf Betreiben des damaligen Frankfurter Stadtpfarrers Münzenberger entschlossen sich fünf dieser Lehrerinnen zur Fortführung der Schule.

    Diese “Damen aus der Krögerstraße”, die bis 1888 in weltlichen Kleidern unterrichteten, gründeten 1879 eine Ursulinengemeinschaft.

  • 1884

    Gründung des Ursulinenklosters in Königstein/ Ts.

    Fast parallel zur Geschichte der Frankfurter Gründung verläuft die der Königsteiner Ursulinen. Maßgeblich beteiligt daran ist Pfarrer Münzenberger, der mit dem hinterlassenen Geld eines Frankfurter Bürgers im Jahr 1881 das Hainbad, das Grundstück des heutigen Ursulinenklosters, kaufte.

    Dieses Gelände sah damals anders aus: Über einen Teil des heutigen Turnsaalgeländes erstreckte sich ein kleiner See. Am Rande dieses Weihers stand Königsteins älteste Mühle. Hier hatten die Brüder Pfaff eine Badeanstalt für Kurgäste eingerichtet, im Volksmund das “Hainbad” genannt, weil es nahe am Burghain lag.

    Am 15. Mai 1884 wurde schließlich die Höhere Mädchenschule St. Anna gegründet, deren Initiator neben Pfarrer Münzenberger der Königsteiner Pfarrer Anton Abt war. Er fungierte auch als erster Rektor der Schule.

  • 1891

    Filiale des Frankfurter Ursulinenklosters

    Die Frankfurter Ursulinen begrüßten die Königsteiner Gründung auch deshalb, weil sie hier eine Erholungsstätte für ihre eigenen kranken oder erholungsbedürftigen Schwestern sahen. Im Jahr 1894 wurde in Geisenheim am Rhein ein weiteres Ursulinenkloster gegründet als Filiale von Frankfurt.

  • 1909-1915

    Ausbau von Kloster und Schule

    Während der Amtszeit von Mere Stephanie Zanssen wurden Kloster und Schule weiter ausgebaut. Das Waisenhaus erhielt einen einstöckigen Aufbau. Zwischen Hainbad und dem Klosterbau erhob sich, mit beiden Häusern sinnvoll verbunden, ein zierlicher Zwischenbau, mit geschwungenem Barockgiebel gekrönt und mit vorgehschobener, auf Säulen ruhender Loggia. (…) Es waren so für die stets wachsende Zahl der Pensionärinnen schöne, geräumige Schlafsäle geschaffen, ein luftiges Refektorium und ein weiter, durch die ganze Tiefe des Hauses reichender Festsaal, der zu den feierlichen Anlässen des Schul- und Klosterjahres die freundliche Umrahmung zu bilden bestimmt war.

  • 1918

    Höhere Mädchenschule wird Lyzeum

    Die Königsteiner Schule wurde von einer zehnklassigen Höheren Mädchenschule in ein Lyzeum umgewandelt. Bald kam eine Frauenschule hinzu.

  • 1929

    Schulneubau

    Ein Schulneubau wird errichtet, der für seine Zeit äußerst modern war (der heutige “Altbau” nach Plänen des Frankfurter Architekten Martin Weber). Auch eine neue Klosterkapelle entstand. Ein Teil der Idylle musste schon damals der neuen Sachlichkeit weichen, zu der auch elektrisches Licht und Automobile in wachsender Zahl beitrugen.

  • 1935

    Beginn der Verfolgung der Ursulinen während der NS-Zeit

    Das Dritte Reich brachte für die Ursulinenklöster und -schulen Schwierigkeiten und Einschränkungen. Das baldige Ende war drohend spürbar. Beamtenkindern wurde verboten, Ursulinenschulen zu besuchen. Auch in der Königsteiner Schule reduzierte sich die Schülerzahl um die Hälfte.

  • 1940-44

    Schließung des Königsteiner Klosters und seiner Schulen (Lyzeum, Haushaltungsschule und Frauenschule)

    Am 22./23. März 1944 wird das Frankfurter Mutterhaus und die dortigen Schulen bei einem Bombenangriff zerstört. Die Schwestern finden Aufnahme im Geisenheimer Kloster.

  • 1945-48

    Neuanfang

    Am 4. November 1945 wird das Königsteiner Ursulinenkloster, mittlerweile sehr verwahrlost, wiedereröffnet, am 26. November nimmt die Schule als staatlich anerkanntes Realgymnasium für Mädchen ihre Tätigkeit auf.

    Hatten seit der Gründungszeit Kloster und Schule unter dem Schutz der hl. Anna gestanden, so wählte man bei der Wiedereröffnung nach dem Krieg die hl. Angela als Patronin. Seitdem tragen Kloster und Schule ihren Namen. Am 8. Dezember kamen die 18 Schwestern, die den Krieg in Marienstatt im Westerwald ein Altersheim betreut hatten, zurück. […] Am 18. April 1946 wurde die in den NS- und Kriegsjahren zweckentfremdete Kapelle von Pfarrer Alois Geis neu geweiht.

    Im Schuljahr 1947/48 eröffnet die Haushaltungsschule wieder ihre Pforten, wird jedoch 1957 wegen Personalmangels geschlossen.

  • 50er Jahre

    Bautätigkeit für Konvent, Schule und Internat

    In den 50er Jahren erforderte das Haus in Königstein eine große Bautätigkeit. In den Jahren 1952/53 entstand ein neuer Klausurbau, der Seitenbau für das Internat wurde um zwei Stockwerke erhöht. Auch ein neuer Kirchenbau erwies sich als notwendig.

    Nach dem Plan des Architekten Hans Lob aus Siegburg wurde ein einschiffiger Kirchenbau erstellt, der am 20. Januar 1963 von Weihbischof Walther Kampe geweiht und dessen Altar konsekriert wurde. Der Künstler Polykarp Uehlein OSB aus der Abtei Münsterschwarzach gestaltete Chorgitter und Fenster. […] 

  • 1964-66

    Realschule und Schulneubau

    Die Realschule wird mit zunächst einer Klasse eröffnet. Gleichzeitig findet die Grundsteinlegung des heutigen Schul-Hauptbaus (Weißes Haus) statt; in diesem Zusammenhang wird der Garten ins Woogtal hinein erweitert.

    Am 1. Juni 1966 wird das neue Schulgebäude eingeweiht.

  • 1975-77

    Veränderungen in der Schule

    Am 23. Mai 1973 wird der Realschulzweig staatlich anerkannt. Im darauffolgenden Schuljahr werden Gymnasium und Realschule in eine schulformbezogene Gesamtschule mit Fördersstufe und Sekundarstufe II umgewandelt.

    Am 22. April 1975 wird die neue Turnhalle eingeweiht.

    Im Schuljahr 1976/77 wird die reformierte Gymnasiale Oberstufe für die Klassen 11-13 eingeführt.

  • 1979

    Abbruch des Hainbads

    Mit dem Hainbad wird das älteste Gebäude im Gesamtkomplex abgerissen und ein drittes neues Schulgebäude errichtet, der sogenannte Erweiterungsbau, der direkt an das Klostergebäude anschließt.

  • 1980

    100-jähriges Schuljubiläum

    Im Jahr 1980 wird das 100-jährige Bestehen der ursulinischen Schulen in Frankfurt und Königstein begangen.

  • 1985

    450-jähriges Bestehen der Ursulinen

    Im Jahr 1985 finden in allen ursulinischen Gemeinschaften und Orden auf der ganzen Welt Feierlichkeiten anlässlich des 450-jährigen Bestehens des Ursulinenordens, gegründet von der hl. Angela Merici in Brescia im Jahr 1535.

  • 1988/89

    Die St. Angela-Schule wird von einer schulformbezogenen Gesamtschule mit Förderstufe umgewandelt in die ursprüngliche Form mit zwei eigenständigen Zweigen, die unter einen gemeinsamen Leitung stehen.

  • 1991

    Mit zunehmenden Alter der in der Schule beschäftigten Ursulinen und fehlendem Ordensnachwuchs denkt der Konvent daran, sich aus der Schultätigkeit zurückzuziehen. Am 1. Januar 1991 übernimmt die St. Angela-Schulgesellschaft die Verwaltung der Schule, die zu 70% vom Bistum Limburg und zu 30% vom Ursulinenkloster gestellt wird.

  • 1997

    Die St. Hildegard-Schulgesellschaft mbH übernimmt die volle Trägerschaft der Schule.

  • 2018/19

    Das Geistliche Zentrum wird vorübergehend geschlossen. Im Konvent beginnt eine durch die Altersstruktur der Gemeinschaft notwendig gewordene Umstrukturierungsphase – die Anzahl der aktiven Schwestern war sehr gering und somit war eine Zukunft nicht gesichert.

  • 2020

    Im Juni 2020 wird mit einer externen Klosterleitung ein Neuanfang gewagt. Eine Neueröffnung des Geistlichen Zentrums als Wirkungsstätte für das Apostolat der Königsteiner Ursulinen wird angestrebt. Dazu finden ab September 2020 Gespräche mit einem potentiellen Kooperationspartner für die Leitung des Geistlichen Zentrums statt – der Gemeinschaft der Legionäre Christi. Eine gemeinsame Führung des Geistlichen Zentrums – mit doppelter Spitze bestehend aus einem Pater der Legionäre Christi und einer Ursuline – soll auch der ursulinischen Gemeinschaft Stabilität verleihen.

  • 2021

    11. September 2021

    Am 11. September 2021 findet eine feierliche Heilige Messe zur Neueröffnung des Geistlichen Zentrums statt und P. Konstantin Ballestrem LC wird als dessen Leiter eingeführt. Mit Gottvertrauen nehmen beide Ordensgemeinschaften die neue Aufgabe mit allen Herausforderungen als ihren Auftrag im Werk der Neuevangelisierung für die Menschen in Königstein und Umgebung an.