60 Jahre Kirchweihe

Vor 60 Jahren, am 20. Januar 1963, wurde unsere Klosterkirche geweiht. Dieses Ereignis beschrieb die Taunus Zeitung am 22. Januar 1963 in einem Artikel unter dem Titel “Ein großer Tag im Ursulinenkloster. Die Klosterkirche erhält ihre Weihe”.
Hier Ausschnitte aus diesem Text:
 

In der Geschichte des Ursulinenklosters Königstein, dessen Anfänge mit der Errichtung eines Waisenhauses und eines Lyzeums in das Jahr 1882 zurückreichen, wird der 20. Januar 1963 gewiß einen besonderen Platz einnehmen. In den Abendstunden dieses Wintertages erhielt die in zweijähriger Bauzeit nach den Plänen des Siegburger Architekten Hans Lob errichtete, dem lieblichen Woogtal zugewandte Klosterkirche ihre Weihe. Es war eine im wahrsten Sinne des Wortes weihevolle und besondere Stunde, zu der sich außer dem Schwesternkonvent des in aller Welt tätigen und angesehenen Schulordens Vertreter des kirchlichen und öffentlichen Lebens, die im Internat untergebrachten 130 von insgesamt über 600 Schülerinnen der von den Königsteiner Ursulinen getragenen und geleiteten höheren Schule für Mädchen sowie eine Anzahl von externen Schülerinnen aller Klassen dieses staatlich anerkannten Gymnasiums eingefunden hatten.

Die feierliche Handlung wurde von Weihbischof Walther Kampe (Limburg) vorgenommen und fand mit der Konsekration des von einem kunstvollen Tabernakel gezierten Altares und dem Einlassen der Reliquien ihren Höhepunkt. Es handelt sich um Reliquien der römischen Märtyrer Christianus und Coelestina, der hl. Angela (Gründerin des Ursulinenordens) sowie des heiliggesprochenen Papstes Pius X. Der Weihbischof sagte beim Einlassen dieser Reliquien, daß sie eine Vereinigung der kämpfenden, leidenden und streitenden mit der triumphierenden Kirche versinnbildlichen sollen. In seiner Ansprache nach der Weihehandlung sagte der geistliche Würdenträger, daß man allen Grund habe, Gott zu danken für das gelungene Werk und seine ohne Unfälle erfolgte Vollendung. Er nannte die neue Kirche ein Zelt Gottes auf Erden und das Herz des von der Schule flankierten Klosters. (…)

Die im romanischen Stil erbaute Kirche ist klar und einfach in der Form und weist Konturen auf, die als künstlerisch wertvoll empfunden werden und deren Schlichtheit den Wesenszügen des Ordens der Ursulinen gemäß ist. Dennoch wirkt die Kirche in dieser Schlichtheit sehr vornehm. Auch darin kommt ein Wesenszug der Ursulinen zum Ausdruck. Für den Schwesternkonvent ist ein abgeteilter Raum im Rund hinter dem Altar geschaffen worden. Ein einziges Bild ziert die Rückwand des langgestreckten Kirchenschiffs, dem dezente, in moderner Form und Anordnung angebrachte Beleuchtung und eine durchgehende, wunderschön gestaltete Holzdecke eine wohlige Wärme geben. Alle Kostbarkeiten materieller Ausstattung der Kirche konzentrieren sich auf den Altar mit dem schon erwähnten Tabernakel und auf das große, goldene, freischwebende Hängekreuz vor dem Altar. Es stellt ein Kunstwerk für sich dar. Tabernakel und Hängekreuz wurden unter Mitarbeit einer Königsteiner Ursulinenschwester in der bekannten Kunstwerkstätte der Mönche von Münster-Schwarzach hergestellt.

Die vegetative Motive darstellenden, dem Charakter einer Klosterkirche entsprechend bewußt klein gestalteten bunten Kirchenfenster wurden von Pater Polykarp Uehlein OSB, der übrigens verwandtschaftliche Beziehungen zu Königstein hat und ein Schüler von Prof. Burkart (Städel Frankfurt/M.) ist, entworfen. Die Kirche steht außer für die Klostergemeinschaft auch dem Schulgottesdienst zur Verfügung. (…)

 
Die neue Kirche ist ein Zelt Gottes auf Erden und das Herz des von der Schule flankierten Klosters…
In den 60 Jahren hat sich daran scheinbar nichts geändert. Oder doch? Inzwischen dient die Kirche nicht mehr “nur” Kloster und Schule, sondern auch – und wir hoffen – immer mehr – den vielen Menschen, die diesen Ort als Geistliches Zentrum (ihres Lebens) zu schätzen wissen. Deo gratias!