Wie das Senfkorn, das aufgeht und größer wird… Hoffnungszeichen für unsere Gemeinschaft

Lobe, lobe den Herrn, lobe den Herrn, meine Seele – die Gäste in unserer Kirche konnten nicht nicht mitsingen nach einem so großen Ereignis wie der ewigen Profess von Sr. Marina Jelovic am Sonntag, den 13. Juni 2021…

Eigentlich begann unser Feiern ja schon am Freitag, den 11. Juni 2021, an dem das Herz-Jesu-Hochfest begangen wurde. Für Sr. Katarina Blazanovic war dieser Tag ein besonderer, denn in der Heiligen Messe am Abend fand für sie eine Zeremonie statt, die mit ihrer ewigen Profess verbunden ist, welche sie schon vor fast fünf Jahren, am 21. Oktober 2016, abgelegt hat. Als Zeichen ihres feierlichen Versprechens, dass Gott und seine Liebe der Mittelpunkt ihres Lebens sind und sie mit ihm für immer verbunden ist und ihm treu sein will, sollte sie, wie das in Ordensgemeinschaften bei einer ewigen Profess Tradition ist, einen Ring bekommen…

Damals war dies hier im Königsteiner Kloster nicht möglich und deshalb wollten wir das jetzt nachholen. Während der Heiligen Messe erneuerte Sr. Katarina ihre Gelübde und P. Bennet Tierney, der die Liturgie zelebrierte, weihte den Ring und überreichte ihn Sr. Katarina. Direkt danach sang Sr. Faustina ein Lobpreislied, zu dem Bilder aus dem Leben der Königsteiner Ursulinengemeinschaft an die hintere Kirchenwand projiziert wurden. Diese Zeremonie fand im Kreise der Schwestern und der Kirchenbesucher statt.

Das weitere Hoffnungszeichen wurde dann nicht ganz zwei Tage später gesetzt – die ewige Profess von Sr. Marina Jelovic. Seit ihrer Bekanntgabe warteten die Kirchenbesucher und die Freunde des Klosters mit Freude auf dieses Ereignis und lasen es richtig als Zeichen: „Es geht weiter!“ Für viele ist dieser Ort eine geistliche Heimat, eine Oase des Glaubens, die sie in den vergangenen schweren Jahren der Ungewissheit um das Fortbestehen des Klosters nicht verlassen haben und weiterhin nicht missen möchten. Deshalb war die Profess von Sr. Marina ein Hoffnungszeichen – für sie selbst und den großen Freundeskreis des Klosters.

Die Zeremonie fand während der Heiligen Messe um 11.00 Uhr statt, in der Anwesenheit vieler (so vieler, wie nach Pandemie-Vorschriften möglich) geladener Gäste. Der Hauptzelebrant war Pfarrer Andrzej Halemba, andere Priester nahmen vom Kirchenchor aus teil. Da Sr. Marina Kroatin ist, waren unter den Gästen viele Kroaten. Pf. Halemba nahm dies zum Anlass und wandte sich in mehreren Momenten in Sr. Marinas Muttersprache. Die Profess legte Sr. Marina jedoch auf Deutsch ab. Nach der Heiligen Messe, nach dem Te Deum, hatten drei Schwestern, Sr. Faustina, Sr. Katarina (die zweite Kroatin in der Gemeinschaft) und Sr. Kinga, für Sr. Marina eine Überraschung vorbereitet – Sr. Faustina brachte eine Figur der Mutter Gottes Königin des Friedens von Medjugorje in die Kirche und nach ein paar Worten an Sr. Marina sangen sie die Medjugorje-Hymne „Došli smo ti Majko draga“, was eine sehr gehobene, feierliche, schöne Atmosphäre schuf…

Wir danken Gott für das Leben und die Berufung jeder der Schwestern, für ihre Treue und Beharrlichkeit auf dem gewählten Weg, für ihre Liebe zur Gemeinschaft. Und wir bitten und beten darum, dass sie in ihrem weiteren Leben in der ursulinischen Gemeinschaft in Königstein ein lesbares Zeichen der liebenden Gegenwart Gottes in der gegenwärtigen Welt sind und dass das Ordensleben hier weitergeht und wächst – wie das Senfkorn aus dem Sonntagsevangelium (Mk 4,26-34), welches das kleinste aller Samenkörner ist, das wächst und immer größer wird – dass die Vögel in seinem Schatten Nester bauen…