Weihnachten 2021

Stille Nacht, heilige Nacht!
Alles schläft, einsam wacht
nur das traute hochheilige Paar.
Holder Knabe im lockigen Haar,
schlaf in himmlischer Ruh’,
schlaf in himmlischer Ruh.

Stille Nacht, heilige Nacht!
Hirten erst kundgemacht,
durch der Engel Halleluja
tönt es laut von fern und nah:
Christ der Retter ist da!
Christ der Retter ist da!

Liebe Freunde unseres Klosters,

anders als wir alle erwartet haben, sind die letzten Tage dieses Jahres wieder bestimmt von Ungewissheit, Angst und Unruhe – nicht dieser, die die Vorbereitung auf das Weihnachtsfest gewöhnlich mit sich bringt, sondern einer ausgelöst durch Corona. Dieses Thema ist allzeit präsent, überall gegenwärtig, niemand kann sich dem entziehen. In der Stille des Advents werden diese negativen Eindrücke noch verschärft. An Ruhe ist eigentlich nicht zu denken. Und doch erwarten wir das Kommen unseres Retters Jesus Christus? Wie kann man das in Einklang bringen? Versetzen wir uns in die Situation von Maria und Josef! Auch sie waren voller Ungewissheit, Angst und Unruhe, auf der Flucht nach Betlehem. Maria hochschwanger, in finsterer Nacht, auf der Suche nach einem sicheren Ort, Josef in Sorge um das Wohl seiner Frau und des Kindes, ständig abgelehnt und weitergeschickt. Schließlich musste der Retter der Welt in einem Stall zur Welt kommen.

Jesus kommt in unsere Welt allen Widrigkeiten zum Trotz und ist Mensch geworden.
Zur Krippe kamen die verschiedensten Menschen – Hirten, Könige von weither, um Ihm zu huldigen, Ihn anzubeten, Ihm die Ehre zu erweisen. Die ärmliche Krippe ist ein Ort, der ver-bindet. Hier ist nur eins wichtig – der Erlöser ist gekommen, Immanuel – Gott mit uns.
Er ist gekommen, um unsere Ungewissheit in Gewissheit, die Angst in Zuversicht zu ver-wandeln und uns die Unruhe zu nehmen. Jesus möchte in unseren Herzen geboren werden. Auch heute, in unsere Welt. Und so machen auch wir uns auf den Weg und bereiten unsere Herzen für Ihn vor – so, wie Angelus Silesius sagte:

Und wäre Christus tausendmal in Betlehem geboren und nicht in dir: du bliebest doch in alle Ewigkeit verloren.

Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Hochfest von Christi Geburt. Mögen diese Tage für Sie und Ihre ganze Familie eine Zeit der Freude, der Besinnung und des Friedens sein, denn:

Christ der Retter ist da!

Konvent der Ursulinen in Königstein